19.01.2011

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schwarz


verwandlungen
geschehen über nacht.

die erste der sieben
weisheiten des schnees.

wie lange das staunen anhält
über eine einzige farbe.

tage mit schalldämpfer.

aus der bäckerei an der ecke
duftet es wärmer als sonst.

eine einsame krähe.
schwarz, ruft sie, schwarz
ist alle poesie.


rainer malkowski
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4 Kommentare:

Bess hat gesagt…

tage mit schalldämpfer

Schalldämpfer - Pistolen - Schießinstrumente - Gewalt - Tote.

Mit Schalldämpfer - oder ungedämpft, immer eine Kugel und ein Tod hernach.

Wie ist das mit den Tagen? Mit Schalldämpfer. Ohne Schalldämpfer. Wenn das Ergebnis immer ein Schuss ist und ein Tod? Wo sind die Tage, die ihrem eigentlichen Zweck dienen? Was ist der eigentliche Sinn? Zeit? Leben? Tätigkeiten? Emotionen?
Was macht der Tag „ohne Schalldämpfer“? Knallt er auf uns herab?
Einer „mit Schalldämpfer“, ist der Tod sanfter? Wer stirbt? Wir? Der Tag?
Nacht kehrt zurück?

Annegret hat gesagt…

Tage mit Schalldämpfer = gedämpfte Tage, ohne Frage.

Ulla hat gesagt…

...ohne Schalldämpfer erwischt der Tag uns manchmal nackt bis auf die Seele ...Peng ... und alle Lichter brennen.

Dann muss man ihn schaffen - den Tag.

marianne hat gesagt…

"Es war unsere erste Begegnung, und leider folgten nicht viele hernach, denn schon bald war die tötende Krankheit über ihn gekommen, und auch die Verdunkelung seines Augenlichts schritt unaufhaltsam vor. In einem seiner letzten Gedichte schrieb dieser leidenschaftliche Augenmensch –

Nicht, was ich nicht weiß,
reut mich,
Mich reut
der nachlässige Gebrauch
meiner Augen.


..."

schreibt peter horst neumann hier:
http://www.badsk.de/text/Malkowski.pdf


vielleicht ein hinweis?

herzlichen dank für eure gedanken!