01.07.2011

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einen jener klassischen
schwarzen tangos in köln, ende des
monats august, da der sommer schon

ganz verstaubt ist, kurz nach laden
schluss aus der offenen tür einer

dunklen wirtschaft, die einem
griechen gehört, hören, ist beinahe

ein wunder: für einen moment eine
überraschung, für einen moment

aufatmen, für einen moment
eine pause in dieser strasse,

die niemand liebt und atemlos
macht, beim hindurchgehen. ich

schrieb das schnell auf, bevor
der moment in der verfluchten

dunstigen abgestorbenheit kölns
wieder erlosch.


rolf dieter brinkmann
[aus: die welt ist aus dem stoff, der betrachtung verlangt - herausgegeben von uwe brandner]

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1 Kommentar:

Bess hat gesagt…

Wie mühelos formuliert das klingt und swingt!
"ich / schrieb das schnell auf"

Nun, die Arbeit hinter dem Text und am Text sieht man einem Gedicht (zum Glück) nicht mehr an.

Schreiben wir weiter, üben wir uns weiter auch am Augenblick!