vor augen
jenes spaltbuch voll
imponderabilien
das als palimpsest
diesen unlesbaren text berührt
diese überblendung einer traumsequenz
überschreitung und freisetzung
eines unkodierbaren
rests der nicht aufgeht
im flimmerbildschirmbild oder auf fixpapier
immer entzieht sich
die möglichkeit des verstehens
dir aufgehobenem in deinem verlorenen sommer
verschweigst du für immer
wer du bist
marc hermann
[aus: vom verschwinden bleibt, gedichte – edition isele]
"in diesem buch sind gedichte versammelt, die nicht schlafen können. texte, die dafür, dass sie keine ruhe finden, den sirenen von feuerwehrautos die schuld geben. den sirenen von ambulanzen und löschkommandos, die zum ort rasen, wo die texte fast schon in flammen stehen. texte, die nicht wissen, wohin sie fliehen sollen und die - während das heulen der martinshörner sie überholt - den blaulichtern von streifenwagen folgen. bis diese verschwinden und nur die gedichte bleiben." (rainer stöckli)
.
1 Kommentar:
Schön, hier von Dir zu lesen, Marc. Schlaflose Texte. Dieser hier könnte für mich auch ein Aufschrecktext sein.
Mein besonderer Augenfang aus diesen Versen:
" j e n e s s p a l t b u c h "
... da laufen die assoziationen um die Wette.
Grüße,
Bess
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