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mittlere jahre
schon beim frühstück der blick aus dem fenster: zu spät
der morgenstern wieder einmal erloschen
überhaupt das da oben verwirrend
die kinder am tisch ihr plappern und lachen
kaum sind sie weg fällt alles
in seltsamste stille
jetzt ins offene gehn – hinaus und hinweg!
doch vom wünschen bleibt nichts übrig als wünsche
nie einsamer als in diesen stunden
vorm fenster schwankt eine magnolie im wind
das telefon klingelt dann steht es stumm
und die entfernungen wachsen
jörg bernig
[aus: kein thema – anthologie, gedichte – verlag im proberaum 3]
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2 Kommentare:
Unsere kleinen, bewussten und ungesteuerten, sinngebungen sind nicht lückenlos. Dazwischen: Einsamkeit. "die entfernungen wachsen"
Die Stimmung sichtbar gemacht, nachvollziehbar.
Und dennoch! - möchte ich sagen, dennoch sind die sinnerfüllten, die glücklichen Momente die, die uns tragen und die zu überstrahlen vermögen. So kann Einsamkeit oder Melancholie durchaus einen Glücksrand haben ...
Grüße zum Wochenbeginn,
Bess
wunderbar, dieses bild vom "glücksrand", liebe bess!
vielen dank und eine gute woche.
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