28.12.2010

.


bashō ll


wir kennen die poetische poesie, die gemeinen gefahren
von mondsucht und singstimme. bloss balsamierte luft,
es sei denn, man macht daraus steine, die glänzen und schmerzen.
du, alter meister, hast die steine geschliffen,
mit denen man lerchen zerschmettert.
du schnittst aus der welt ein bild, das deinen namen trägt.
siebzehn steine wie pfeile, ein schwarm stummer sänger.
schau, dort am wasser, die fussspur des dichters
auf dem weg zum inneren schneeland.
schau, wie das wasser sie löscht,
wie der mann mit dem hut sie neu aufschreibt
und wasser und fussstapfen aufhebt, verklungene regungen einfriert,
so dass, was verschwand, noch da ist als das, was verschwand.


cees nooteboom
gefunden bei lyrikline
.

3 Kommentare:

Quer hat gesagt…

Zwei wunderbare Dichter und eine ebensolche Ode... Einfach nur schön!

Man würde gerne einen Kniefall machen.

Liebe Grüsse,
Brigitte

LadyArt hat gesagt…

...ein großartiges gedicht, bin begeistert. cees nooteboom war mir als lyriker gar nicht bekannt... werde ich kümmern, und freue mich darauf...

danke dir inniglich

gabriele

marianne hat gesagt…

ich freu mich, dass dieses gedicht euch auch begeistert.

herzliche grüsse
marianne