.
foto: marianne rieter
aber dann war doch nichts weiter geschehen
als dieses herzaufgehen,
sperrangelweit -
elisabeth
binder
.
23.12.2012
14.12.2012
manöver.
.
ich übe den glasblick an dem nichts hängen bleibt
- eveline hasler
immer fällt mir die zeit aus den tagen
ich vertue mich in ablenkungen nicht
nur aber auch fehlen bruchstücke von
gestern von heute eben erst wollte ich
und weiss jetzt nicht mehr was es war
oder wörter verschwinden und daten
das scheinbar nebensächlichste bleibt
der geruch der seife als ich kind war
ein trauriger maikäfer im glas diese
augen und was darin fehlte das leben
oberhalb der nebelgrenze undsoweiter
marianne rieter
.
ich übe den glasblick an dem nichts hängen bleibt
- eveline hasler
immer fällt mir die zeit aus den tagen
ich vertue mich in ablenkungen nicht
nur aber auch fehlen bruchstücke von
gestern von heute eben erst wollte ich
und weiss jetzt nicht mehr was es war
oder wörter verschwinden und daten
das scheinbar nebensächlichste bleibt
der geruch der seife als ich kind war
ein trauriger maikäfer im glas diese
augen und was darin fehlte das leben
oberhalb der nebelgrenze undsoweiter
marianne rieter
.
09.12.2012
04.12.2012
schade. sehr schade
.
wie der regen fällt und versinkt
wie auch das licht
fällt und versinkt.
sehr schade.
und die strasse macht einen knick
dass du entschwindest
fällst und versinkst
wie ein gestern gehörtes
unbegriffenes wort.
elisabeth borchers
[aus: von der grammatik des heutigen tages, gedichte - suhrkamp]
.
wie der regen fällt und versinkt
wie auch das licht
fällt und versinkt.
sehr schade.
und die strasse macht einen knick
dass du entschwindest
fällst und versinkst
wie ein gestern gehörtes
unbegriffenes wort.
elisabeth borchers
[aus: von der grammatik des heutigen tages, gedichte - suhrkamp]
.
03.12.2012
wie oft-oft ...
.
wie oft-oft
sein ich gesessen vorn vom
weissen papieren und nicht
gefüllen sich haben mit lettern und wörtern den
weissen papieren sondern
weissen geblieben es sein
ernst jandl
[gefunden in: text+kritik, zeitschrift für literatur, heft 129, januar 1996]
.
wie oft-oft
sein ich gesessen vorn vom
weissen papieren und nicht
gefüllen sich haben mit lettern und wörtern den
weissen papieren sondern
weissen geblieben es sein
ernst jandl
[gefunden in: text+kritik, zeitschrift für literatur, heft 129, januar 1996]
.
28.11.2012
27.11.2012
herbst.
.
als das kind kind war, wusste es nicht, dass es kind war.
- peter handke
ich mache die tage fest an bildern. blieben sie mir,
hielte ich diesen herbst nicht in der hand. eine zeit
wie keine andere.
ins licht getaucht blendet sie mich zurück zum vater,
der nur töchter hatte, zur mutter & ihren begleitern.
am himmel franst die sonne aus.
quer über den see gezeichnet die schatten der bäume,
ein paar möwen, in den zweigen letztes laub.
meine wörter sind müde.
ein seidener faden die stille, das herz undsoweiter.
marianne rieter
.
als das kind kind war, wusste es nicht, dass es kind war.
- peter handke
ich mache die tage fest an bildern. blieben sie mir,
hielte ich diesen herbst nicht in der hand. eine zeit
wie keine andere.
ins licht getaucht blendet sie mich zurück zum vater,
der nur töchter hatte, zur mutter & ihren begleitern.
am himmel franst die sonne aus.
quer über den see gezeichnet die schatten der bäume,
ein paar möwen, in den zweigen letztes laub.
meine wörter sind müde.
ein seidener faden die stille, das herz undsoweiter.
marianne rieter
.
24.11.2012
hell stehen die worte ...
.
artwork & fotografie: christiane bäcker
.
hell stehen die worte
sterne auf dunklem papier.
hundert stimmen hat die not
und keinen namen.
ich und der wind wir teilen
uns eine sprache.
es gibt keine freiheit
ohne die suche danach.
mein leben, das jeden morgen
näher dem abend zurückt.
ich will nicht aus dieser haut,
auf der die zeit sich schuppt.
schon wird der schatten dünner,
und die kraft der augen wächst.
dirk rose
.
artwork & fotografie: christiane bäcker
.
hell stehen die worte
sterne auf dunklem papier.
hundert stimmen hat die not
und keinen namen.
ich und der wind wir teilen
uns eine sprache.
es gibt keine freiheit
ohne die suche danach.
mein leben, das jeden morgen
näher dem abend zurückt.
ich will nicht aus dieser haut,
auf der die zeit sich schuppt.
schon wird der schatten dünner,
und die kraft der augen wächst.
dirk rose
.
20.11.2012
es geschehen dinge ...
.
es geschehen dinge, die sind wie fragen.
sekunden vergehen oder jahre, und das leben antwortet.
alessandro baricco
.
es geschehen dinge, die sind wie fragen.
sekunden vergehen oder jahre, und das leben antwortet.
alessandro baricco
.
15.11.2012
schnipsel #155
.
foto: marianne rieter
schwedenbitter, bürstenschnitte & handmade tagliatelle :::: eine lyrische lesung mit heimischem klingelton *-) :::: wassergräber, kleine männer in leuchtfarben und die zärtlichkeit eines baggerführers beim glätten der hügel in der landschaft :::: schöne drinks & schöne jungs oder zwei rechts, zwei links und vieleviele bunte smarties :::: kühe im wasser, nebel am see und verschiedene geschwindigkeiten beim gehen :::: abwegige umwege und no more waiting 4 my 5 :::: als das kind noch kind war & immer wieder der himmel über berlin :::: von kleidergrössen und optischen täuschungen resp. wishfull thinking :::: the poledancer im schlafzimmer, ein baldachin mit dübeln & seitliche ausfallschritte mit hüftschwung und typischer handbewegung :::: über die „spektakulären momente des schreibens“ oder dunkle flüsse und paralleluniversen bzw. gedankliche eskapaden einer unvermuteten wanderschaft :::: die putzfrau und ich resp. mutationen der frustierenden art oder diverse suboptimümmer als dauer- zustand :::: in-a-gadda-da-vida, baby!!!
.
foto: marianne rieter
schwedenbitter, bürstenschnitte & handmade tagliatelle :::: eine lyrische lesung mit heimischem klingelton *-) :::: wassergräber, kleine männer in leuchtfarben und die zärtlichkeit eines baggerführers beim glätten der hügel in der landschaft :::: schöne drinks & schöne jungs oder zwei rechts, zwei links und vieleviele bunte smarties :::: kühe im wasser, nebel am see und verschiedene geschwindigkeiten beim gehen :::: abwegige umwege und no more waiting 4 my 5 :::: als das kind noch kind war & immer wieder der himmel über berlin :::: von kleidergrössen und optischen täuschungen resp. wishfull thinking :::: the poledancer im schlafzimmer, ein baldachin mit dübeln & seitliche ausfallschritte mit hüftschwung und typischer handbewegung :::: über die „spektakulären momente des schreibens“ oder dunkle flüsse und paralleluniversen bzw. gedankliche eskapaden einer unvermuteten wanderschaft :::: die putzfrau und ich resp. mutationen der frustierenden art oder diverse suboptimümmer als dauer- zustand :::: in-a-gadda-da-vida, baby!!!
12.11.2012
lied vom kindsein
.
foto: marianne rieter
als das kind kind war,
ging es mit hängenden armen,
wollte der bach sei ein fluss,
der fluss sei ein strom,
und diese pfütze das meer.
als das kind kind war,
wusste es nicht, dass es kind war,
alles war ihm beseelt,
und alle seelen waren eins.
als das kind kind war,
hatte es von nichts eine meinung,
hatte keine gewohnheit,
sass oft im schneidersitz,
lief aus dem stand,
hatte einen wirbel im haar
und machte kein gesicht beim fotografieren.
als das kind kind war,
war es die zeit der folgenden fragen:
warum bin ich ich und warum nicht du?
warum bin ich hier und warum nicht dort?
wann begann die zeit und wo endet der raum?
ist das leben unter der sonne nicht bloss ein traum?
ist was ich sehe und höre und rieche
nicht bloss der schein einer welt vor der welt?
gibt es tatsächlich das böse und leute,
die wirklich die bösen sind?
wie kann es sein, dass ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und dass einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?
als das kind kind war,
würgte es am spinat, an den erbsen, am milchreis,
und am gedünsteten blumenkohl.
und isst jetzt das alles und nicht nur zur not.
als das kind kind war,
erwachte es einmal in einem fremden bett
und jetzt immer wieder,
erschienen ihm viele menschen schön
und jetzt nur noch im glücksfall,
stellte es sich klar ein paradies vor
und kann es jetzt höchstens ahnen,
konnte es sich nichts nicht denken
und schaudert heute davor.
als das kind kind war,
spielte es mit begeisterung
und jetzt, so ganz bei der sache wie damals, nur noch,
wenn diese sache seine arbeit ist.
als das kind kind war,
genügten ihm als nahrung apfel, brot,
und so ist es immer noch.
als das kind kind war,
fielen ihm die beeren wie nur beeren in die hand
und jetzt immer noch,
machten ihm die frischen walnüsse eine rauhe zunge
und jetzt immer noch,
hatte es auf jedem berg
die sehnsucht nach dem immer höheren berg,
und in jeder stadt
die sehnsucht nach der noch grösseren stadt,
und das ist immer noch so,
griff im wipfel eines baums nach dem kirschen in einem hochgefühl
wie auch heute noch,
eine scheu vor jedem fremden
und hat sie immer noch,
wartete es auf den ersten schnee,
und wartet so immer noch.
als das kind kind war,
warf es einen stock als lanze gegen den baum,
und sie zittert da heute noch.
peter handke
aus "der himmel über berlin" - gesprochen und gesungen von bruno ganz (klicken für youtube link)
.
foto: marianne rieter
als das kind kind war,
ging es mit hängenden armen,
wollte der bach sei ein fluss,
der fluss sei ein strom,
und diese pfütze das meer.
als das kind kind war,
wusste es nicht, dass es kind war,
alles war ihm beseelt,
und alle seelen waren eins.
als das kind kind war,
hatte es von nichts eine meinung,
hatte keine gewohnheit,
sass oft im schneidersitz,
lief aus dem stand,
hatte einen wirbel im haar
und machte kein gesicht beim fotografieren.
als das kind kind war,
war es die zeit der folgenden fragen:
warum bin ich ich und warum nicht du?
warum bin ich hier und warum nicht dort?
wann begann die zeit und wo endet der raum?
ist das leben unter der sonne nicht bloss ein traum?
ist was ich sehe und höre und rieche
nicht bloss der schein einer welt vor der welt?
gibt es tatsächlich das böse und leute,
die wirklich die bösen sind?
wie kann es sein, dass ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und dass einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?
als das kind kind war,
würgte es am spinat, an den erbsen, am milchreis,
und am gedünsteten blumenkohl.
und isst jetzt das alles und nicht nur zur not.
als das kind kind war,
erwachte es einmal in einem fremden bett
und jetzt immer wieder,
erschienen ihm viele menschen schön
und jetzt nur noch im glücksfall,
stellte es sich klar ein paradies vor
und kann es jetzt höchstens ahnen,
konnte es sich nichts nicht denken
und schaudert heute davor.
als das kind kind war,
spielte es mit begeisterung
und jetzt, so ganz bei der sache wie damals, nur noch,
wenn diese sache seine arbeit ist.
als das kind kind war,
genügten ihm als nahrung apfel, brot,
und so ist es immer noch.
als das kind kind war,
fielen ihm die beeren wie nur beeren in die hand
und jetzt immer noch,
machten ihm die frischen walnüsse eine rauhe zunge
und jetzt immer noch,
hatte es auf jedem berg
die sehnsucht nach dem immer höheren berg,
und in jeder stadt
die sehnsucht nach der noch grösseren stadt,
und das ist immer noch so,
griff im wipfel eines baums nach dem kirschen in einem hochgefühl
wie auch heute noch,
eine scheu vor jedem fremden
und hat sie immer noch,
wartete es auf den ersten schnee,
und wartet so immer noch.
als das kind kind war,
warf es einen stock als lanze gegen den baum,
und sie zittert da heute noch.
peter handke
aus "der himmel über berlin" - gesprochen und gesungen von bruno ganz (klicken für youtube link)
.
10.11.2012
05.11.2012
die fische.
.
foto: marianne rieter
wer den himmel im wasser sieht,
sieht die fische auf den bäumen.
aus china
.
foto: marianne rieter
wer den himmel im wasser sieht,
sieht die fische auf den bäumen.
aus china
.
03.11.2012
war der tisch, war der stuhl
.
war der tisch, war der stuhl, sass ein kind
in der küche und ass, war es still auf dem flur,
ging niemand herum und zählte die eigenen
schritte, das fensterkreuz weisser als sonst
gegen abend, durchschnitten den hof kleine
tiere im flug und der staub lag am glas und
ein kind war sehr still und etwas, das einfiel
im schlag, das heiss war im grund und sich
dunkelte, aufschlug, ein kind riss die augen
weit auf und konnte, es konnte nichts finden.
ulrike almut sandig
[aus: streumen - connewitzer verlagsbuchhandlung, leipzig]
gefunden bei lyrikline
.
war der tisch, war der stuhl, sass ein kind
in der küche und ass, war es still auf dem flur,
ging niemand herum und zählte die eigenen
schritte, das fensterkreuz weisser als sonst
gegen abend, durchschnitten den hof kleine
tiere im flug und der staub lag am glas und
ein kind war sehr still und etwas, das einfiel
im schlag, das heiss war im grund und sich
dunkelte, aufschlug, ein kind riss die augen
weit auf und konnte, es konnte nichts finden.
ulrike almut sandig
[aus: streumen - connewitzer verlagsbuchhandlung, leipzig]
gefunden bei lyrikline
.
31.10.2012
im nebel ...
.
foto: marianne rieter
im nebel ruhet noch die welt;
noch träumen wald und wiesen ...
eduard mörike
.
foto: marianne rieter
im nebel ruhet noch die welt;
noch träumen wald und wiesen ...
eduard mörike
.
28.10.2012
erwartung
.
dieser wind,
er hat dich geliebt,
dieser regen,
ein leises streicheln,
kein gross' wort,
aber fragen reihenweis'.
zeit ist's, die kleider in den arm zu nehmen,
sich auszuziehen, zuerst die haut, das wort,
du siehst mich an, voll erde deine augen.
annukka peura
.
dieser wind,
er hat dich geliebt,
dieser regen,
ein leises streicheln,
kein gross' wort,
aber fragen reihenweis'.
zeit ist's, die kleider in den arm zu nehmen,
sich auszuziehen, zuerst die haut, das wort,
du siehst mich an, voll erde deine augen.
annukka peura
.
25.10.2012
ein blatt
.
fiel mir ein
herbstgoldenes blatt zu
ich fühlte mich beschenkt
so aber reisst
nur der wind an mir
und treibt mich nicht zu einem ziel
fiel mir deine seele ins herz
wüsste ich wo
ich bin
gabriele nutz
.
fiel mir ein
herbstgoldenes blatt zu
ich fühlte mich beschenkt
so aber reisst
nur der wind an mir
und treibt mich nicht zu einem ziel
fiel mir deine seele ins herz
wüsste ich wo
ich bin
gabriele nutz
.
24.10.2012
there is no end ...
.
there is no end. there is no beginning.
there is only the passion of life.
federico fellini
.
there is no end. there is no beginning.
there is only the passion of life.
federico fellini
.
22.10.2012
21.10.2012
20.10.2012
platz in wilmersdorf
.
ich setze mich unter den baum.
privatbesitz: eine hundertschaft
drosseln hat ihn erobert. ich rücke
den drahtstuhl neben den brunnen, studiere
das wasser, es zittert wie seidenpapier.
ich schliesse die augen, lausche.
mein atem geht hoffnungslos schnell.
hans-ulrich treichel
[aus: südraum leipzig, gedichte - suhrkamp]
.
ich setze mich unter den baum.
privatbesitz: eine hundertschaft
drosseln hat ihn erobert. ich rücke
den drahtstuhl neben den brunnen, studiere
das wasser, es zittert wie seidenpapier.
ich schliesse die augen, lausche.
mein atem geht hoffnungslos schnell.
hans-ulrich treichel
[aus: südraum leipzig, gedichte - suhrkamp]
.
17.10.2012
in diesem augenblick ...
.
thomas mann
.
seine ganze zärtliche liebe zum leben durchzitterte ihn in diesem augenblick und die tiefe sehnsucht nach seinem verlorenen glück. aber dann blickte er um sich in die schweigende, unendlich gleichgültige ruhe der natur, sah, wie der fluss in der sonne seines weges zog, wie das gras sich zitternd bewegte und die blumen dastanden, wo sie erblüht waren, um dann zu verwelken und zu verwehen, sah, wie alles, alles mit dieser stummen ergebenheit dem dasein sich beugte, - und es überkam ihn auf einmal die empfindung von freundschaft und einverständnis mit der notwendigkeit, die eine art von überlegenheit über alles schicksal zu geben vermag.
thomas mann
.
15.10.2012
es knospt
.
es knospt
unter den bäumen
das nennen sie herbst.
hilde domin
[aus: gesammelte gedichte - s. fischer]
.
es knospt
unter den bäumen
das nennen sie herbst.
hilde domin
[aus: gesammelte gedichte - s. fischer]
.
14.10.2012
von wegen nachruhm ...
.
heute fische ich im trüben, lasse
zwei mal zwei gleich fünf sein und
denke mir ein neues leben aus
das alte ist zu eng geworden
auch tut es gut sich hin und wieder
zu verändern. bin deshalb fest dazu
entschlossen in zukunft öfters
sinnlose gedichte zu verfertigen
in kleinschrift selbstverständlich
von wegen nachruhm und
moderner lyrik ...
gerhard rombach
.
heute fische ich im trüben, lasse
zwei mal zwei gleich fünf sein und
denke mir ein neues leben aus
das alte ist zu eng geworden
auch tut es gut sich hin und wieder
zu verändern. bin deshalb fest dazu
entschlossen in zukunft öfters
sinnlose gedichte zu verfertigen
in kleinschrift selbstverständlich
von wegen nachruhm und
moderner lyrik ...
gerhard rombach
.
wie heimat.
.
wo befreundete wege zusammenlaufen,
da sieht die ganze welt für eine stunde wie heimat aus.
hermann hesse
.
wo befreundete wege zusammenlaufen,
da sieht die ganze welt für eine stunde wie heimat aus.
hermann hesse
.
13.10.2012
berlin.
.
der morgen ist ein besudeltes kleid
eine seite mit einem eselsohr
ein klecks
die stadt
eine halb abgeschminkte frau
doch zuckend bäumt sie sich in den himmel
wie ein blaues pferd von marc im luftgeschirr
berlin
die sonne gelb
.
07.10.2012
kreidestriche.
.
auch in der "wirklichkeit" ziehe ich es vor zu fallen.
- andré breton
eine diesige mischung weich umrissener
klarheiten. der dualität enthoben sind
scheinbar nur die leichtfüssigen jahrgänge.
in seiner eigenen geschichte bevorzugt
der fisch das fünfte element:
schaffe ich möglichkeiten statt fixe
definitionen verlässt meine brut
ohne weiteres das aufgeräumte nest.
marianne rieter
.
auch in der "wirklichkeit" ziehe ich es vor zu fallen.
- andré breton
eine diesige mischung weich umrissener
klarheiten. der dualität enthoben sind
scheinbar nur die leichtfüssigen jahrgänge.
in seiner eigenen geschichte bevorzugt
der fisch das fünfte element:
schaffe ich möglichkeiten statt fixe
definitionen verlässt meine brut
ohne weiteres das aufgeräumte nest.
marianne rieter
.
06.10.2012
relativ schweigsam ...
.
foto: marianne rieter
relativ schweigsam
kommen die kühe
sie muhen leise
es ist neblig und fast nacht
wir sasen drausen
assen und tranken
vieleicht lokte sie das an
oder unser lachen
sie schauten uns treudof an
schüttelten die köpfe
und verabschieden sich
relativ schweigsam
bill offermann
[aus: im falle eines falles (vom ross) - gedichte - orte-verlag]
.
foto: marianne rieter
relativ schweigsam
kommen die kühe
sie muhen leise
es ist neblig und fast nacht
wir sasen drausen
assen und tranken
vieleicht lokte sie das an
oder unser lachen
sie schauten uns treudof an
schüttelten die köpfe
und verabschieden sich
relativ schweigsam
bill offermann
[aus: im falle eines falles (vom ross) - gedichte - orte-verlag]
.
04.10.2012
03.10.2012
gleichnis vom schreiben
.
nicht immer fällt zauber
von der stirne aufs blatt und
immer ist nur eines da die
blösse zu bedecken: grün
oder weiss
aber man kann schiffe
falten und sie durch die luft
segeln lassen beladen mit efeu
und rosenbäumen und
bei auffrischendem wind
fahren die schiffe ein
im garten des blinden gärtners
und er legt hellblühende
reihen an und seine hand
geht von blatt zu blatt
brigitte fuchs
[aus: suchbild mit garten - kukuruz]
.
nicht immer fällt zauber
von der stirne aufs blatt und
immer ist nur eines da die
blösse zu bedecken: grün
oder weiss
aber man kann schiffe
falten und sie durch die luft
segeln lassen beladen mit efeu
und rosenbäumen und
bei auffrischendem wind
fahren die schiffe ein
im garten des blinden gärtners
und er legt hellblühende
reihen an und seine hand
geht von blatt zu blatt
brigitte fuchs
[aus: suchbild mit garten - kukuruz]
.
01.10.2012
30.09.2012
.
hermann hesse
.
die dinge, die wir sehen, sind dieselben dinge, die in uns sind. es gibt keine wirklichkeit als die, die wir in uns haben. darum leben die meisten menschen so unwirklich, weil sie die bilder ausserhalb für das wirkliche halten und ihre eigene welt in sich gar nicht zu worte kommen lassen. man kann glücklich dabei sein. aber wenn man einmal das andere weiss, dann hat man die wahl nicht mehr, den weg der meisten zu gehen.
hermann hesse
.
29.09.2012
der inhalt.
.
foto: marianne rieter
der inhalt unserer kunst liegt primär in dem, was unsere augen denken.
hugo ball
.
foto: marianne rieter
der inhalt unserer kunst liegt primär in dem, was unsere augen denken.
hugo ball
.
26.09.2012
der tag kommt
.
der tag kommt, an dem ich alles liegen lasse und gehe.
im geruch der aus dem meer gezogenen netze,
von einer insel zur andern
immer den wetterhähnen nach.
es gibt welten, ihr könnt sie euch nicht vorstellen.
die blumen blühen lärmend,
lärmend steigt der dunst von den feldern auf.
und die möwen, die möwen,
auf jeder feder eine andere hast.
der tag kommt bis zum kopf blau,
der tag kommt bis zum kopf sonne,
der tag kommt wie verrückt...
orhan veli kanık
gefunden bei fixpoetry
.
der tag kommt, an dem ich alles liegen lasse und gehe.
im geruch der aus dem meer gezogenen netze,
von einer insel zur andern
immer den wetterhähnen nach.
es gibt welten, ihr könnt sie euch nicht vorstellen.
die blumen blühen lärmend,
lärmend steigt der dunst von den feldern auf.
und die möwen, die möwen,
auf jeder feder eine andere hast.
der tag kommt bis zum kopf blau,
der tag kommt bis zum kopf sonne,
der tag kommt wie verrückt...
orhan veli kanık
gefunden bei fixpoetry
.
25.09.2012
lob des abwesenden
.
nur abwesendes
lässt sich beschwören
nur das ferne meer
rauscht in der muschel
das ausgesprochene wort
ist schnee von gestern
doch das
abwesende
wohnt im
innersten patio der zukunft
unter verschwiegenen
blattzungen
eveline hasler
[aus: sätzlinge, gedichte - nagel & kimche]
.
nur abwesendes
lässt sich beschwören
nur das ferne meer
rauscht in der muschel
das ausgesprochene wort
ist schnee von gestern
doch das
abwesende
wohnt im
innersten patio der zukunft
unter verschwiegenen
blattzungen
eveline hasler
[aus: sätzlinge, gedichte - nagel & kimche]
.
23.09.2012
meene oogen und fritze
.
mit die oogen wollt ick ma profilieren
weil de oogen, hatta jesacht
det isset, wat ihm jefällt
det hatta jesacht & jelacht
& jelacht
hab icke
hab ma schöner jefühlt
weil weest ja, meene oogen
hab ick jedacht
und ooch jelacht &
uff eenmal
da hab ick uffs display jekieckt
hab'm strich druff jesehen
[det war wenijer schön]
janz pink, janz dolle
hat sich det ding in meen leben jeschoben
na kiek ma, hab ick plötzlich jesacht:
hab doch wat mit die oogen
& det schwein hat sich eilig vom acker jemacht
hatt ma mit die grosse liebe betrogen
und meene oogen?
die hab ick zujemacht
hab ma nich jetraut zu kiecken
im herbste dann hab ick se wieder uffjemacht
hab jeschrien, jeweint und jepoltert bis nacht
und jezze?
wat seh'n de schönen oogen
bei mir uff'm arm
der pinke strich
heisst fritze
claudia kohlus
[aus: blumenmob – fixpoetry verlag]
.
mit die oogen wollt ick ma profilieren
weil de oogen, hatta jesacht
det isset, wat ihm jefällt
det hatta jesacht & jelacht
& jelacht
hab icke
hab ma schöner jefühlt
weil weest ja, meene oogen
hab ick jedacht
und ooch jelacht &
uff eenmal
da hab ick uffs display jekieckt
hab'm strich druff jesehen
[det war wenijer schön]
janz pink, janz dolle
hat sich det ding in meen leben jeschoben
na kiek ma, hab ick plötzlich jesacht:
hab doch wat mit die oogen
& det schwein hat sich eilig vom acker jemacht
hatt ma mit die grosse liebe betrogen
und meene oogen?
die hab ick zujemacht
hab ma nich jetraut zu kiecken
im herbste dann hab ick se wieder uffjemacht
hab jeschrien, jeweint und jepoltert bis nacht
und jezze?
wat seh'n de schönen oogen
bei mir uff'm arm
der pinke strich
heisst fritze
claudia kohlus
[aus: blumenmob – fixpoetry verlag]
.
22.09.2012
.
foto & artwork: christiane bäcker
da angelt kein mensch
einen schellfisch
vor lauter küste!
verschiedene dampfer
fahren vorbei, beliebig
als wäre überall wasser,
das bis auf den grund
nass ist. die oberfläche
bleibt schiffbar und blau,
eine postkarte lang,
die man von bord schreibt.
gefühl für die nautik
hat niemand, solange
er nicht an land steht
und winkt.
karl krolow .
.
foto & artwork: christiane bäcker
da angelt kein mensch
einen schellfisch
vor lauter küste!
verschiedene dampfer
fahren vorbei, beliebig
als wäre überall wasser,
das bis auf den grund
nass ist. die oberfläche
bleibt schiffbar und blau,
eine postkarte lang,
die man von bord schreibt.
gefühl für die nautik
hat niemand, solange
er nicht an land steht
und winkt.
karl krolow .
.
20.09.2012
notwendigkeiten.
.
und alles
hat mit allem zu tun
- eva cader-benedix
kopfgeburten brandherde winterlinge.
spiegelscherben kugelfische ebenen.
hintertüren offene berührungspunkte.
weiches licht. blasse rosen. katzengold.
die maserung der haut. losungsworte.
sämtliche variationen von blau.
flussläufe leichtsinnige zeilenbrüche.
taschenspielertricks. herzfülle.
der himmel unter den füssen.
marianne rieter
gedicht des tages bei fixpoetry am 20.09.2012
.
und alles
hat mit allem zu tun
- eva cader-benedix
kopfgeburten brandherde winterlinge.
spiegelscherben kugelfische ebenen.
hintertüren offene berührungspunkte.
weiches licht. blasse rosen. katzengold.
die maserung der haut. losungsworte.
sämtliche variationen von blau.
flussläufe leichtsinnige zeilenbrüche.
taschenspielertricks. herzfülle.
der himmel unter den füssen.
marianne rieter
gedicht des tages bei fixpoetry am 20.09.2012
.
16.09.2012
wie ein vogel ...
.
seine stimme war wie
ein vogel, der nur im flug
den sand berührt, voll begier,
der rast ein ende zu setzen
und mit den lüften zu gehen.
martin buber
.
seine stimme war wie
ein vogel, der nur im flug
den sand berührt, voll begier,
der rast ein ende zu setzen
und mit den lüften zu gehen.
martin buber
.
13.09.2012
the idea.
.
the idea is to write it so that people hear it and it slides through the brain and goes straight to the heart.
maya angelou
.
the idea is to write it so that people hear it and it slides through the brain and goes straight to the heart.
maya angelou
.
10.09.2012
aus dem tagebuch eines unbekannten poeten - dienstag
.
ich bin voller schubladen. in jeder eine tante oder ein cousin. eine nachbarin mit blumentopf, darin ein kreischender krokus. besser lebte ich auf schienen und fremde führen über mich hinweg.
sie tragen schöne abzeichen mit spechten und wassermühlen. wie maschen einer gewendeten strickjacke schauen sie mich an. wären sie aus glas müsste ich jeden abend ihre scherben einsammeln.
unmerklich. unhörbar. so zerspringen sie den ganzen tag lang in mir.
wahrscheinlich liebe ich sie. woher kann ich das wissen. ich fürchte mich -- sie atmen in mein haar. sie sprechen.
ich versuche nicht, es zu hören. ich schreibe:
manchmal denke ich: sie stören
sie sind zu nah -- wie fäden von kleidung
sie zögern nicht, an die seienden zu erinnern: dann
gehen wir hinaus auf die strassen und in die parks
meine menschen, mit denen mir zu leben
bestimmt ist -- sie nehmen mich wie
schlüssel vom tisch: mit mir schliessen sie
sich ein doch auf dem türrahmen
ist nur ihre körpergrösse: ihre! von mir
ist hier alles allerorten verborgen und
nichts öffentlich (ausser strassen und parks)
manchmal denke ich: ich störe sie -- sie offenbarten
mir alles ich halte selbst sie im verborgenen
sie sind meine schätze ich bin ihr einziger pirat
kęstutis navakas
aus dem litauischen von claudia sinnig – gefunden bei lyrikline
.
ich bin voller schubladen. in jeder eine tante oder ein cousin. eine nachbarin mit blumentopf, darin ein kreischender krokus. besser lebte ich auf schienen und fremde führen über mich hinweg.
sie tragen schöne abzeichen mit spechten und wassermühlen. wie maschen einer gewendeten strickjacke schauen sie mich an. wären sie aus glas müsste ich jeden abend ihre scherben einsammeln.
unmerklich. unhörbar. so zerspringen sie den ganzen tag lang in mir.
wahrscheinlich liebe ich sie. woher kann ich das wissen. ich fürchte mich -- sie atmen in mein haar. sie sprechen.
ich versuche nicht, es zu hören. ich schreibe:
manchmal denke ich: sie stören
sie sind zu nah -- wie fäden von kleidung
sie zögern nicht, an die seienden zu erinnern: dann
gehen wir hinaus auf die strassen und in die parks
meine menschen, mit denen mir zu leben
bestimmt ist -- sie nehmen mich wie
schlüssel vom tisch: mit mir schliessen sie
sich ein doch auf dem türrahmen
ist nur ihre körpergrösse: ihre! von mir
ist hier alles allerorten verborgen und
nichts öffentlich (ausser strassen und parks)
manchmal denke ich: ich störe sie -- sie offenbarten
mir alles ich halte selbst sie im verborgenen
sie sind meine schätze ich bin ihr einziger pirat
kęstutis navakas
aus dem litauischen von claudia sinnig – gefunden bei lyrikline
.
08.09.2012
lange seufzer.
.
foto: marianne rieter
lange seufzer
von den geigen
des herbstes
stechen ins herz.
paul verlaine
gefunden bei wildgans
.
foto: marianne rieter
lange seufzer
von den geigen
des herbstes
stechen ins herz.
paul verlaine
gefunden bei wildgans
.
07.09.2012
fügungen
.
es heisst
ein dichter
ist einer
der worte
zusammenfügt
das stimmt nicht
ein dichter
ist einer
den worte
noch halbwegs
zusammenfügen
wenn er glück hat
wenn er unglück hat
reissen die worte
ihn auseinander
erich fried
.
es heisst
ein dichter
ist einer
der worte
zusammenfügt
das stimmt nicht
ein dichter
ist einer
den worte
noch halbwegs
zusammenfügen
wenn er glück hat
wenn er unglück hat
reissen die worte
ihn auseinander
erich fried
.
04.09.2012
la musica sei tu
.
schläge
die mein herz imitieren
auskleiden
stimmen
wie ich eine eigene
nie hörte
trance suchen
wild und sanft
alles, was mich lindern kann
in jener mörderischen
vitalität
die sich nennt: leben
eva cader-benedix
.
schläge
die mein herz imitieren
auskleiden
stimmen
wie ich eine eigene
nie hörte
trance suchen
wild und sanft
alles, was mich lindern kann
in jener mörderischen
vitalität
die sich nennt: leben
eva cader-benedix
.
01.09.2012
wie regen.
.
deine silhouette
im dämmerlicht
und rosa
geränderte wolken
am himmel
eine melodie
wie regen
tropfen töne
mir ins blut
du spielst
behutsam
flutest mich leise
marianne rieter
.
foto & artwork: christiane bäcker
im dämmerlicht
und rosa
geränderte wolken
am himmel
eine melodie
wie regen
tropfen töne
mir ins blut
du spielst
behutsam
flutest mich leise
marianne rieter
.
30.08.2012
jetzt ist das grün
.
mein liebster
diesseitiger
engel
bald werde ich
fliegen
bald ist der fisch
mein schatten
doris runge
[aus: du also, gedichte - dva]
.
mein liebster
diesseitiger
engel
bald werde ich
fliegen
bald ist der fisch
mein schatten
doris runge
[aus: du also, gedichte - dva]
.
27.08.2012
26.08.2012
spiegel des traums
.
dies ist mein traum -
nimm ihn
nähe ihn und trage ihn
als kleid.
du machtest, dass das gestern
in meinen armen schläft
dass es mich umkreist
und sich im sonnenwagen
wie ein rauschen dreht
in der möwe, die davonfliegt
als flöge sie aus meinen augen.
adonis
[aus: ein grab für new york, gedichte 1965-1971 - ammann verlag]
.
dies ist mein traum -
nimm ihn
nähe ihn und trage ihn
als kleid.
du machtest, dass das gestern
in meinen armen schläft
dass es mich umkreist
und sich im sonnenwagen
wie ein rauschen dreht
in der möwe, die davonfliegt
als flöge sie aus meinen augen.
adonis
[aus: ein grab für new york, gedichte 1965-1971 - ammann verlag]
.
timoroso
la tema ei ina siarp che reiva dallas combas si e sestartuglia entuorn il venter e siara il cor | die angst ist eine schlange - schlängelt die beine hoch gürtet den bauch versiegelt das herz |
arnold spescha
[aus: sbrinzlas funken scintille, gegenwartslyrik aus graubünden -
pro lyrica, schweizerische lyrische gesellschaft, mevina puorger]
.
25.08.2012
maybe.
.
barbara hall
.
the path to our destination is not always a straight one. we go down the wrong road, we get lost, we turn back. maybe it doesn't matter which road we embark on. maybe what matters is that we embark.
barbara hall
.
22.08.2012
halt mich
.
foto & artwork: christiane bäcker
nehm' träume für bare münze
schwelge in fantasien
hab' mich in dir gefangen
weiss nicht wie mir geschieht
wärm' mich an deiner stimme
leg' mich zur ruhe in deinen arm
halt mich - nur ein bisschen
bis ich schlafen kann
fühl' mich bei dir geborgen
setz' mein herz auf dich
will jeden moment geniessen
dauer ewiglich
bei dir ist gut anlehnen
glück im überfluss
dir willenlos ergeben
find' ich bei dir trost
herbert grönemeyer
.
foto & artwork: christiane bäcker
nehm' träume für bare münze
schwelge in fantasien
hab' mich in dir gefangen
weiss nicht wie mir geschieht
wärm' mich an deiner stimme
leg' mich zur ruhe in deinen arm
halt mich - nur ein bisschen
bis ich schlafen kann
fühl' mich bei dir geborgen
setz' mein herz auf dich
will jeden moment geniessen
dauer ewiglich
bei dir ist gut anlehnen
glück im überfluss
dir willenlos ergeben
find' ich bei dir trost
herbert grönemeyer
.
21.08.2012
19.08.2012
inmitten eines gartens ...
.
inmitten eines gartens wuchs ein rosenstrauch, der war ganz voller rosen, und in einer davon, der schönsten von allen, wohnte ein elf; er war so winzig klein, dass kein menschliches auge ihn sehen konnte, hinter jedem blatt in der rose hatte er eine schlafkammer. er war so wohlgestalt und hübsch, wie ein kind nur sein konnte, und hatte flügel an den schultern, hinab bis zu den füssen. oh, es war ein duft in seinen zimmern, und wie hell und schön waren die wände! sie waren ja die feinen hellrosa rosenblätter.
hans christian andersen
.
foto: marianne rieter
.
inmitten eines gartens wuchs ein rosenstrauch, der war ganz voller rosen, und in einer davon, der schönsten von allen, wohnte ein elf; er war so winzig klein, dass kein menschliches auge ihn sehen konnte, hinter jedem blatt in der rose hatte er eine schlafkammer. er war so wohlgestalt und hübsch, wie ein kind nur sein konnte, und hatte flügel an den schultern, hinab bis zu den füssen. oh, es war ein duft in seinen zimmern, und wie hell und schön waren die wände! sie waren ja die feinen hellrosa rosenblätter.
hans christian andersen
.
18.08.2012
.
die einzige gewissheit.
dass alles endet.
dass alles endet.
mit einem semikolon
lieber ich im käfig.
als der käfig in mir;
lauri otonkoski
[übersetzt von stefan moster – gefunden bei lyrikline]
.
die einzige gewissheit.
dass alles endet.
dass alles endet.
mit einem semikolon
lieber ich im käfig.
als der käfig in mir;
lauri otonkoski
[übersetzt von stefan moster – gefunden bei lyrikline]
.
16.08.2012
tunnel
.
foto: marianne rieter
zu dritt
zu viert
ungezählte, einzeln
allein
gehen wir diesen tunnel entlang
zur tag- und nachtgleiche
drei oder vier von uns
sagen die worte
dies wort:
"fürchte dich nicht"
es blüht
hinter uns her.
hilde domin
[aus: hier - s. fischer]
.
foto: marianne rieter
dem andenken virginia woolfs
zu dritt
zu viert
ungezählte, einzeln
allein
gehen wir diesen tunnel entlang
zur tag- und nachtgleiche
drei oder vier von uns
sagen die worte
dies wort:
"fürchte dich nicht"
es blüht
hinter uns her.
hilde domin
[aus: hier - s. fischer]
.
13.08.2012
.
ich werde die fische vom land wieder ins wasser treiben
ich werde den bienen ihr geheimnis ablauschen
ich will der sonne unterwegs rätsel aufgeben
die berge müssen endlich in ruhe schlafen können
und die schmetterlinge zwischenfallsloser reisen
ich werde die meere kitzeln bis sie sich schütteln vor lachen
mit alten taschenlampen glühwürmchen verführen und die wälder erschrecken
ich werde die wale aus dem konzept bringen wenn sie singen
werde das eis befragen ob es noch weiss wie es war als wasser
ich will eine wärmere farbe für alles was wächst
die antilopen sollen besser auf ihre ernährung achten
und die frösche endlich laufen lernen
ich will die erde wieder flach und die menschen vergesslich
einfach anders als die steine
die merken sich alles
andreas münzner
[aus: die ordnung des schnees, gedichte - zu klampen]
.
ich werde die fische vom land wieder ins wasser treiben
ich werde den bienen ihr geheimnis ablauschen
ich will der sonne unterwegs rätsel aufgeben
die berge müssen endlich in ruhe schlafen können
und die schmetterlinge zwischenfallsloser reisen
ich werde die meere kitzeln bis sie sich schütteln vor lachen
mit alten taschenlampen glühwürmchen verführen und die wälder erschrecken
ich werde die wale aus dem konzept bringen wenn sie singen
werde das eis befragen ob es noch weiss wie es war als wasser
ich will eine wärmere farbe für alles was wächst
die antilopen sollen besser auf ihre ernährung achten
und die frösche endlich laufen lernen
ich will die erde wieder flach und die menschen vergesslich
einfach anders als die steine
die merken sich alles
andreas münzner
[aus: die ordnung des schnees, gedichte - zu klampen]
.
12.08.2012
crescendo al niente.
.
„der anblick der blumen nimmt wunden.“
heiter sei der grund unter den blüten,
den freundlichen fischen, dem licht -
weiche, leise harmonien, akkorde,
bewegungen der hände.
und wirklich sei das leuchten.
jetzt. hier. der bläuliche duft,
die tieferen wasser, die bleibende zeit.
der wind. die welle. ein einzelner stein.
marianne rieter
.
„der anblick der blumen nimmt wunden.“
heiter sei der grund unter den blüten,
den freundlichen fischen, dem licht -
weiche, leise harmonien, akkorde,
bewegungen der hände.
und wirklich sei das leuchten.
jetzt. hier. der bläuliche duft,
die tieferen wasser, die bleibende zeit.
der wind. die welle. ein einzelner stein.
marianne rieter
.
09.08.2012
08.08.2012
die flügel
.
nicht mehr aushalten müssen
die spannung ins unabsehbare,
die flügel kann man jetzt brauchen
zur bergung jener, die fliegen
durch die welt, um die eigene mitte,
zu erreichen einzig im sturz.
erika burkart
[aus: die zärtlichkeit der schatten, gedichte - ammann]
.
nicht mehr aushalten müssen
die spannung ins unabsehbare,
die flügel kann man jetzt brauchen
zur bergung jener, die fliegen
durch die welt, um die eigene mitte,
zu erreichen einzig im sturz.
erika burkart
[aus: die zärtlichkeit der schatten, gedichte - ammann]
.
07.08.2012
schnipsel #154
.
foto: marianne rieter
foto: marianne rieter
von schnittmengen,
megaherzen und einem haus am fluss resp. perlen, wörter und eine hohe zeit con
amore :::: eine feilenfabrik, ein geburtstag mit hesse im garten und adiletten
im labyrinth :::: a room with a view resp. muppet show
und balkon- geflüster bzw. lieber dancing in the dark als lost in space :::: eine apothekerin mit schöner
stimme, ein ambulanzfahrer mit poetischer ader und zwei hilfsbereite
carabinieri :::: der freundliche nutella-crèpes mann, la madonna auf dem dach
und immer wieder waiting for her man :::: von betrunkenen zwillingen am pool,
schwitzenden vögeln auf der balustrade und der gepflegten alten dame mit
begleitung :::: 3 deutschländerinnen + 1 hotelrechnung = *grrrmpffff!!* ::::
blühende oleanderbüsche und panini mit tadammm, tadammm! :::: eine pola für die
zauberin in berlin *-) :::: oh sole mio :::: hey!! :-)
ps: 7 monate später der see
.
ps: 7 monate später der see
.
06.08.2012
im grünen ...
.
frauen- und vogelköpfe
im laub, das aussieht wie laub
der aquarellmaler.
hier kann man sitzen
und langsam mit der luft sprechen.
grün: bis unter die herzen,
unter den kinderhimmel,
in dem jeder verdacht
zur wolke wird.
es macht kopfweh, weil es
noch bei geschlossenen augen
grün bleibt.
aber man kann auch darüber lachen
und sich ein blaues fahrrad ausdenken,
mit dem man den horizont entlang
fährt.
karl krolow
gefunden bei artisanne
.
frauen- und vogelköpfe
im laub, das aussieht wie laub
der aquarellmaler.
hier kann man sitzen
und langsam mit der luft sprechen.
grün: bis unter die herzen,
unter den kinderhimmel,
in dem jeder verdacht
zur wolke wird.
es macht kopfweh, weil es
noch bei geschlossenen augen
grün bleibt.
aber man kann auch darüber lachen
und sich ein blaues fahrrad ausdenken,
mit dem man den horizont entlang
fährt.
karl krolow
gefunden bei artisanne
.
05.08.2012
eine welt
.
in der jeder jeder ist -
klingt das nicht vertraut?
könnte das nicht von jedem sein?
nicolas born
[aus: das auge des entdeckers - wallstein verlag]
gefunden bei lyrikline
.
in der jeder jeder ist -
klingt das nicht vertraut?
könnte das nicht von jedem sein?
nicolas born
[aus: das auge des entdeckers - wallstein verlag]
gefunden bei lyrikline
.
04.08.2012
inmitten.
.
foto: christiane bäcker
hinter den zaunaltären
an der herzwand
inmitten der sprachlosen blüten
hast du dich angesiedelt
und bist geblieben
hermann josef schmitz
.
02.08.2012
und vor sich, den sommer.
.
nicht nur die morgen alle des sommers -, nicht nur
wie sie sich wandeln in tag und strahlen vor anfang.
nicht nur die tage, die zart sind um blumen, und oben,
um die gestalteten bäume, stark und gewaltig.
nicht nur die andacht dieser entfalteten kräfte,
nicht nur die wege, nicht nur die wiesen im abend,
nicht nur, nach spätem gewitter, das atmende klarsein,
nicht nur der nahende schlaf und ein ahnen, abends...
sondern die nächte! sondern die hohen, des sommers,
nächte, sondern die sterne, die sterne der erde.
rainer maria rilke
[aus: die siebente duineser elegie]
.
nicht nur die morgen alle des sommers -, nicht nur
wie sie sich wandeln in tag und strahlen vor anfang.
nicht nur die tage, die zart sind um blumen, und oben,
um die gestalteten bäume, stark und gewaltig.
nicht nur die andacht dieser entfalteten kräfte,
nicht nur die wege, nicht nur die wiesen im abend,
nicht nur, nach spätem gewitter, das atmende klarsein,
nicht nur der nahende schlaf und ein ahnen, abends...
sondern die nächte! sondern die hohen, des sommers,
nächte, sondern die sterne, die sterne der erde.
rainer maria rilke
[aus: die siebente duineser elegie]
.
01.08.2012
gefühl
.
foto: marianne rieter
in unserem lande
komme ich mir manchmal vor
als sei schon lange
ein alarm im gange
und alle meinen
man läute bloss
den sonntag ein.
franz hohler
[aus: vierzig vorbei, gedichte - luchterhand]
.
foto: marianne rieter
in unserem lande
komme ich mir manchmal vor
als sei schon lange
ein alarm im gange
und alle meinen
man läute bloss
den sonntag ein.
franz hohler
[aus: vierzig vorbei, gedichte - luchterhand]
.
30.07.2012
es gibt stunden ...
.
robert walser
.
es gibt stunden im leben, wo wir gar nicht begreifen können, warum wir so guter dinge sind. munterkeiten stellen sich weder auf befehl noch auf wunsch ein: sie sind plötzlich da, können aber ebenso eigensinnig, wie sie herbeizufliegen kamen, wieder verschwunden sein.
robert walser
.
29.07.2012
wind
.
das leben
aus den angeln
seiner wenn und aber heben und
den wind erwarten
die welt
hängt an der angel
eines einzigen
wortes
eveline hasler
[aus: sätzlinge, gedichte - nagel & kimche]
.
das leben
aus den angeln
seiner wenn und aber heben und
den wind erwarten
die welt
hängt an der angel
eines einzigen
wortes
eveline hasler
[aus: sätzlinge, gedichte - nagel & kimche]
.
26.07.2012
sommertag
.
von burg zu burg
der flug des falken.
von blatt zu blatt
das flimmern eines falters.
erleuchtet ruhn die frommen schafe.
in eichendorffscher sprache spricht der bach.
das korn hat gegenwart
und zukunft hat das gras.
flüchtig ist die heerschar weisser wolken.
und hoch, viel höher noch
ein stück von salomonis blauer seide.
elisabeth borchers
[aus: alles redet, schweigt und ruft, gedichte - suhrkamp]
.
von burg zu burg
der flug des falken.
von blatt zu blatt
das flimmern eines falters.
erleuchtet ruhn die frommen schafe.
in eichendorffscher sprache spricht der bach.
das korn hat gegenwart
und zukunft hat das gras.
flüchtig ist die heerschar weisser wolken.
und hoch, viel höher noch
ein stück von salomonis blauer seide.
elisabeth borchers
[aus: alles redet, schweigt und ruft, gedichte - suhrkamp]
.
25.07.2012
die gerade linie.
.
friedensreich regentag kunterbunt hundertwasser
.
die gerade linie ist eine vom menschen gemachte gefahr. es gibt so viele linien, aber nur eine von ihnen ist tödlich, und das ist die gerade linie, die mit dem lineal gezogen ist. die gefahr durch die gerade linie lässt sich nicht mit der gefahr durch organische linien vergleichen, die zum beispiel schlangen machen. die gerade linie ist dem menschen, dem leben, der gesamten schöpfung wesensfremd.
friedensreich regentag kunterbunt hundertwasser
.
01.07.2012
29.06.2012
ich sitze nur grausam da.
.
die sprache ist ein grosser überfluss.
- friedrich hölderlin
kann sein die dunklen augen, der amsel
vogelblick, wo handzettel, staubschichten,
vergilbtes papier: behütete blüten. kann
sein und mich an wörtern blutig schreiben
– trächtig lauerndes erinnern, zerrinnen
zwischen pillen, salben, filzpantoffeln.
kann sein auf dem küchentisch am fenster
eine stimme, ein geruch, eine tröstung.
schlurft durchs zimmer, unter die tasse,
unter die haut. verblasstes geranien
blättchen, pelargonienhäutchen, sanfteste
zumutung einer abwesenheit. kann sein.
ich, mein herr, bin nicht mehr
von demselben namen.
marianne rieter
.
die sprache ist ein grosser überfluss.
- friedrich hölderlin
kann sein die dunklen augen, der amsel
vogelblick, wo handzettel, staubschichten,
vergilbtes papier: behütete blüten. kann
sein und mich an wörtern blutig schreiben
– trächtig lauerndes erinnern, zerrinnen
zwischen pillen, salben, filzpantoffeln.
kann sein auf dem küchentisch am fenster
eine stimme, ein geruch, eine tröstung.
schlurft durchs zimmer, unter die tasse,
unter die haut. verblasstes geranien
blättchen, pelargonienhäutchen, sanfteste
zumutung einer abwesenheit. kann sein.
ich, mein herr, bin nicht mehr
von demselben namen.
marianne rieter
.
28.06.2012
stille...stille...stille
.
cristina sahuquillo
.
ich bin keine schriftstellerin und noch weniger eine dichterin. ich bin ein feigling, der sich hinter der poesie versteckt. ich benutze sie, um mich auszudrücken, um meine geheimnisse zu offenbahren, ohne mich dabei bloss zu stellen. um umschweife zu machen. um vage und dehnbar zu sein. um meine wahrheit hinter einer maske zu sagen. um dann, wenn du meine geheimnisse entdeckst, sagen zu können: “neee, es war nur ein gedicht” sie erlaubt mir, mit einschlägigen reimen, mehrdeutig zu sein. sie versöhnt meine gegensätze. keine ahnung, was ich ohne sie machen würde.
cristina sahuquillo
.
26.06.2012
aufatmen
.
ein paar schritte zwischen haus und haus,
bevor der abend in die strasse fällt.
die bilder werden langsam.
durch die luft
geht ein erträgliches rot.
keine glocke läutet
für die fliegerstaffel der stare.
die letzte runde der hundebesitzer.
das bisschen tag,
das noch in zäunen hängt.
der trugschluss
eines geschlossenen tors,
vor dem das licht bloss
schatten findet.
und hinter den fenstern: flimmern.
blaue leitsterne,
braune kommoden.
wir kehren zurück
vor nachrichteneinbruch.
lydia daher
[aus: insgesamt so, diese welt - voland&quist – gefunden bei fixpoetry]
.
ein paar schritte zwischen haus und haus,
bevor der abend in die strasse fällt.
die bilder werden langsam.
durch die luft
geht ein erträgliches rot.
keine glocke läutet
für die fliegerstaffel der stare.
die letzte runde der hundebesitzer.
das bisschen tag,
das noch in zäunen hängt.
der trugschluss
eines geschlossenen tors,
vor dem das licht bloss
schatten findet.
und hinter den fenstern: flimmern.
blaue leitsterne,
braune kommoden.
wir kehren zurück
vor nachrichteneinbruch.
lydia daher
[aus: insgesamt so, diese welt - voland&quist – gefunden bei fixpoetry]
.
25.06.2012
blumen ins herz.
.
lautere worte
der zeit entflochten
als säte einer
blumen ins herz
wäre grün
nicht vergänglich
traute ich
mir
marianne rieter
.
lautere worte
der zeit entflochten
als säte einer
blumen ins herz
wäre grün
nicht vergänglich
traute ich
mir
marianne rieter
.
24.06.2012
stiller vormittag
.
es war ein solcher vormittag,
wo man die fische singen hörte;
kein lüftchen lief, kein stimmchen störte,
kein wellchen wölbte sich zum schlag.
nur sie, die fische, brachen leis
der weit und breiten stille siegel
und sangen millionenweis
dicht unter dem durchsonnten spiegel.
christian morgenstern
gefunden bei quersatzein
.
es war ein solcher vormittag,
wo man die fische singen hörte;
kein lüftchen lief, kein stimmchen störte,
kein wellchen wölbte sich zum schlag.
nur sie, die fische, brachen leis
der weit und breiten stille siegel
und sangen millionenweis
dicht unter dem durchsonnten spiegel.
christian morgenstern
gefunden bei quersatzein
.
23.06.2012
sprich ...
.
foto: marianne rieter
sprich mit den händen
so hell du kannst
ich höre mich, reglos
dir zu.
andreas neeser
.
foto: marianne rieter
sprich mit den händen
so hell du kannst
ich höre mich, reglos
dir zu.
andreas neeser
.
21.06.2012
20.06.2012
in die dämmerung
.
ich will nicht aufhören
in die dämmerung hinein
zu schreiben
zeilen die zerfallen
und zeilen die hängenbleiben
eine kleine weile
an einzelnen blättern
in einzelnen büchern
in einzelnen gedächtnissen
so hätte ich mich
gern wiedererlebt
nach den kommenden finsternissen
ernst jandl
.
ich will nicht aufhören
in die dämmerung hinein
zu schreiben
zeilen die zerfallen
und zeilen die hängenbleiben
eine kleine weile
an einzelnen blättern
in einzelnen büchern
in einzelnen gedächtnissen
so hätte ich mich
gern wiedererlebt
nach den kommenden finsternissen
ernst jandl
.
19.06.2012
die heiterkeit.
.
was uns am unmittelbarsten beglückt, ist die heiterkeit des sinnes, denn diese gute eigenschaft belohnt sich augenblicklich selbst. wer fröhlich ist, hat allemal ursach', es zu sein: nämlich eben diese, dass er es ist. nichts kann so sehr wie diese eigenschaft jedes andere gut vollkommen ersetzen, während sie selbst durch nichts zu ersetzen ist.
arthur schopenhauer
.
was uns am unmittelbarsten beglückt, ist die heiterkeit des sinnes, denn diese gute eigenschaft belohnt sich augenblicklich selbst. wer fröhlich ist, hat allemal ursach', es zu sein: nämlich eben diese, dass er es ist. nichts kann so sehr wie diese eigenschaft jedes andere gut vollkommen ersetzen, während sie selbst durch nichts zu ersetzen ist.
arthur schopenhauer
.
17.06.2012
16.06.2012
beim überfliegen einer kleinen rosa wolke
.
etliche himmel
vielerlei licht
holde patrouillen
dann und wann
eines der grossen gesetze
ein träumender mensch
und eine von grossvaters goldenen bienen
elisabeth borchers
[aus: von der grammatik des heutigen tages, gedichte - suhrkamp]
.
etliche himmel
vielerlei licht
holde patrouillen
dann und wann
eines der grossen gesetze
ein träumender mensch
und eine von grossvaters goldenen bienen
elisabeth borchers
[aus: von der grammatik des heutigen tages, gedichte - suhrkamp]
.
15.06.2012
du fragst, warum ...
.
du fragst, warum ich schweige.
ich möchte nicht
dieses mögliche stören –
zu hören,
was dort, hinter den augen,
hinter dem himmel ist deines blicks.
spreche ich –
dann höre ich nicht,
was der vogel der zeit
prophezeit.
nina mazjasch
[aus dem belarussischen von elke erb]
gefunden bei lyrikline
.
du fragst, warum ich schweige.
ich möchte nicht
dieses mögliche stören –
zu hören,
was dort, hinter den augen,
hinter dem himmel ist deines blicks.
spreche ich –
dann höre ich nicht,
was der vogel der zeit
prophezeit.
nina mazjasch
[aus dem belarussischen von elke erb]
gefunden bei lyrikline
.
14.06.2012
aufgehoben.
.
in mir
raum und licht
und heimat
marianne rieter
[ausgegraben von christiane b. zu diesem traumhaften bild]
.
in mir
raum und licht
und heimat
marianne rieter
[ausgegraben von christiane b. zu diesem traumhaften bild]
.
Abonnieren
Posts (Atom)